Der amerikanische Buchautor und Beziehungs-Coach Gary Chapman hat ein Buch veröffentlicht mit dem Titel „Die 5 Sprachen der Liebe – Wie Kommunikation in Beziehungen gelingt“. Ein Bestseller auch in Deutschland.
Kommunikation in Beziehungen
In diesem Buch stellt er die These auf, dass Menschen auf unterschiedliche Weise ihre Zuneigung ausdrücken. Jede Weise entspricht für ihn einer „Sprache“. Und nur diejenigen, welche die gleiche Sprache sprechen oder zumindest kennen, erkennen die Wertschätzung, die ihnen von ihrem Gegenüber entgegengebracht wird. Kennt man eine andere oder „fremde“ Sprache aber nicht, so führt das zu gegenseitiger Enttäuschung und Frustration, im schlimmsten Falle sogar zum Auflösen einer bestehenden Beziehung.
Chapman beschreibt dabei Menschen, die den gleichen kulturellen Hintergrund haben und die gleiche Muttersprache sprechen, also keineswegs Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen.
Was meint er mit „Sprache“?
Schon als Kind haben wir Vorlieben, wie wir einem anderen Menschen, den wir gerne haben, unsere Zuneigung zeigen. Da gibt es die kleinen Künstler, die wunderbare Bilder malen, die Aktiven, die gerne für den anderen etwas vorführen, aufsagen. Es gibt die kleinen Helfer, die gerne andere unterstützen und diejenigen, die für ein Lob oder eine Umarmung den höchsten Berg erklimmen.
Zum einen sind dies also Gewohnheiten oder persönliche Vorlieben, die uns angeboren sind, aber es gibt auch noch die anerzogenen Gepflogenheiten, die geschlechts- und/oder gesellschaftsspezifisch sind und zum Teil auch in einer bestimmten Zeit beheimatet.
Wenn beide Partner dieselbe Sprache sprechen, so ist die Kommunikation leicht, können Gefühle ausgetauscht werden und es ist einfach dem/der anderen seine Zuneigung zu zeigen. Sprechen wir verschiedene dieser „Sprachen“ entstehen Missverständnisse und Enttäuschungen und man findet sich leicht in einer Abwärtsspirale wieder, bei der jeder klagt: Der/die andere versteht mich nicht.
Das Beziehungskonto
Wenn wir uns um den Partner bemühen, dann versuchen wir unsere Zuneigung auszudrücken. Wir zeigen sie auf die Art und Weise, welche wir als Kind gelernt haben oder die uns selbst entspricht. Wir zahlen damit auf ein imaginäres Beziehungskonto ein und hoffen so uns dem Andren im besten Licht zu zeigen. Wir erhoffen uns 100 Punkte auf der Werteskala der Beziehung.
Das Missverständnis
Eines der klassischen Missverständnisse entsteht, wenn zum Beispiel ein Mann das Auto seiner Partnerin in die Waschstraße fährt, es auftankt oder etwas anderes tut, das in der Skala seiner Werte hoch angesiedelt ist. Sehr oft erwarten Männer dafür Lob und Anerkennung, eine Sprache, die sie verstehen. Sollte die Sprache der Partnerin aber nicht das Tun oder das Loben sein, sondern gemeinsam verbrachte Zeit, führt das auf beiden Seiten zu Enttäuschung. Sie wünscht sich vielleicht einen gemeinsamen Spaziergang, ein gemeinsames Essen oder anderes. Damit beginnt eine Abwärtsspirale der Enttäuschung bei beiden, das Beziehungskonto leert sich, obwohl sich beide bemühen.
Die Lösung
Wenn beide herausfinden, welche Sprache sie selbst sprechen und welche die Partnerin oder der Partner, dann haben sie die Chance die Bemühungen des anderen wahrzunehmen, Zuneigung so zu zeigen, dass sie verstanden und angenommen wird. So füllen beide das Beziehungskonto, die Grundlage für eine gute Beziehung.